Brown, Dale by Staehlerne Schatten
Autor:Staehlerne Schatten
Die sprache: deu
Format: mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00
AN BORD DES STEALTHBOMBERS AV-011 ÜBER DEM
IRAN
ZUR GLEICHEN ZEIT
McLanahan beendete seine Eingabe von Befehlen auf dem Supercockpit-Display. »SAR konfiguriert«, kündigte er an.
»Keine Bodenechos, keine großflächigen Gebäudeechos, Modus ›bewegliche Ziele‹ eingestellt.« Er wandte sich an Jamieson. »Fertig, AC?«
»Ich bin fertig auf die Welt gekommen, MC«, sagte Jamieson mürrisch. »Schalten Sie das Ding schon ein.«
»Es geht los!« sagte McLanahan unbekümmert. »Radar eingeschaltet… Radar sendet… « Nach nur zwei Sekunden meldete er: »Radar im Stand-by-Betrieb.«
»In zwei Sekunden können die Iraner uns längst erfaßt haben, MC«, stellte Jamieson aufgebracht fest. »Normalerweise dauert ein SAR-Schnappschuß höchstens eine Sekunde, verdammt noch mal.«
Dieser Punkt war wichtig, wenn sie mit Angriffen rechnen mußten, denn damit das SAR senden konnte, wurde der COMBAT-Modus aufgehoben. Zum COMBAT-Modus gehörte die Aktivierung des AN/VUQ-13 BEADS (Bomber Electronic Attenuation Defensive System) – der »Tarnkappe« des Stealthbombers B-2A. Das BEADS beschichtete die Außenhaut der B-2A und die Cockpitscheiben mit positiv geladenen Ionen und vorwandelte das Flugzeug gewissermaßen in einen riesigen Elektronenmagneten.
Bei aktivierter »Tarnkappe« konnte nur sehr wenig elektromagnetische Energie das Positronenfeld durchdringen – Elektronen wurden von ihm »eingesaugt« und verteilten sich hinter dem Flugzeug; gleichzeitig wurde auch die von dem Bomber abgestrahlte elektromagnetische Energie absorbiert.
Gemeinsam mit dem absorbierenden Material der aus nichtmetallischen Verbundwerkstoffen bestehenden Außenhaut des Bombers und dem niedrigen Abstrahlungsvermögen der Verbundwerkstoffe verringerte das BEADS den Radarquerschnitt der B-2A je nach Entfernung und Sendeleistung des Radars um sechzig bis siebzig Prozent. Die restlichen vierzig Prozent reflektierter Radarenergie wurden durch die einzigartige Form des Flugzeugs in verschiedene Richtungen zerstreut.
Das Endergebnis: Der Stealthbomber B-2A Spirit reflektierte weniger als ein Prozent der Energie der leistungsfähigsten Radargeräte der Welt.
Aber das BEADS hatte den Nachteil, daß es auch keine elektronischen Emissionen austreten ließ. Im COMBAT-Modus konnte die Besatzung kein Funkgerät benützen, keine Satelliten- oder Navigationssignale empfangen, das Lenkwaffenabwehrsystem MAWS nicht einsetzen und das SAR nicht benützen. Die »Tarnkappe« schaltete sich automatisch aus, wenn die Besatzung das SAR aktivierte oder Sicherungssperren aufhob, um im COMBAT-Modus zu funken oder eine Positionsbestimmung vorzunehmen. Obwohl ein SAR-Schnappschuß normalerweise sehr kurz war, vergrößerte der Radarquerschnitt der B-2A sich in dieser kurzen Zeit auf ein Mehrfaches – in Reichweite feindlicher Luftabwehr eine sehr gefährliche Sache.
»Das ist kein normaler SAR-Schnappschuß gewesen, AC«, erklärte McLanahan ihm. »Außerdem berechnet der SAR-Computer, wie lange er aufgrund des programmierten Modus, den äußeren Bedingungen und der Signalstärke dauern muß. Ich habe keinen Einfluß darauf… SAR wird wieder aktiviert…
Achtung… jetzt… Radar in Stand-by-Stellung, SAR-Aufnahmen beendet, Radar ausgeschaltet.«
»Ein zweiter Schnappschuß? Wozu, verdammt noch mal?
Jesus, McLanahan, das Ding bringt uns um!«
»Bisher hat uns kein Radar erfaßt, AC.«
»Reine Glückssache«, knurrte Jamieson. »Wozu ist die zweite Aufnahme gut gewesen, verdammt noch mal?«
»Das sehen Sie gleich.« Jamieson beobachtete den riesigen Bildschirm des Supercockpits und stellte verblüfft fest, daß die Landkarte der Provinz Ormosgan jetzt mit einem Radarbild voller winziger Leuchtpunkte überlagert war. »Das sind alle Kleinziele, die wir geortet haben«, erklärte McLanahan ihm.
»Da eine SA-10 oder Hawk oder ihre Abschußvorrichtung stehen oder fahren kann, sind alle möglichen Ziele dargestellt. Ich lasse den Computer einfach die Echos heraussuchen, die einer Grumble oder Hawk in Transport- oder Abschußposition
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